Cidre und Poiré aus der Normandie

Jahrhundert eine Weinbauregion war, ist die Normandie heute natürlich für einen anderen Nektar als Wein berühmt. Die Weinproduktion, die heute äußerst marginal ist, wurde durch die Herstellung von Cidre und Poiré ersetzt. Die Normandie ist heute der größte Apfelweinproduzent in Frankreich. Der Cidre wurde im 6. Jahrhundert von den Basken in die Normandie gebracht. Seine Produktion stieg ab dem 13. Jahrhundert dank der Erfindung der Kelter erheblich an. Die Normandie verfügt über sechs A.O.C.-Zertifikate für Apfelwein, die die Qualität der Produkte durch die Auswahl regionaler Apfelsorten und eine strenge Kontrolle der Herstellungsmethoden garantieren: Calvados, Calvados Pays d'Auge, Calvados Domfront, Cidre Pays d'Auge, Pommeau de Normandie und Poiré Domfront.

Die Apfelweinplantagen der Normandie produzieren jedes Jahr zwischen 300 und 350 000 Tonnen Mostäpfel, von denen nur ein Teil von der Industrie verarbeitet wird. Ein anderer Teil des Obstes ist für die familiäre Cidre-Produktion bestimmt oder wird noch für die handwerkliche oder bäuerliche Verarbeitung verwendet.

Der traditionelle Obstgarten wird im Wesentlichen in zwei geografischen Gebieten aufrechterhalten: im Pays d'Auge und in den normannischen Bocages (Sud Manche und Bocages des Calvados und der Orne). Die Fläche dieser Anpflanzungen tendiert dazu, zugunsten von spezialisierten Obstgärten oder Niederstamm-Obstgärten erheblich zu schrumpfen, insbesondere seit dem Sturm im Dezember 1999, die im Calvados lokalisiert sind und einer stärker industrialisierten Produktion dienen.