Muscadet Sèvre-et-Maine

Die Appellation Muscadet Sèvre-et-Maine erstreckt sich über 23 Gemeinden südöstlich von Nantes und ist nach zwei Flüssen benannt, die durch die Weinberge fließen: die Petite Maine und die Sèvre Nantaise. Das Weinbaugebiet Muscadet Sèvre-et-Maine umfasst mehr als 9.000 Hektar und erstreckt sich über Böden mit sehr unterschiedlicher Struktur aus Eruptivgestein und Metamorphitgestein des Armorikanischen Massivs, hauptsächlich Gneis, Glimmerschiefer, Grünstein und in geringerem Maße Granit. Der gesamte Weinberg profitiert von einem gemäßigten ozeanischen Klima mit Niederschlägen, die über das ganze Jahr verteilt sind. Von einem Ende des Weinbergs zum anderen sind die klimatischen Eigenschaften nuancierter. Dies ist auf die mehr oder weniger große Entfernung zur Küste, zur Loire oder zu anderen Gewässern zurückzuführen. Die Weine Muscadet Sèvre-et-Maine erhielten durch ein Dekret von 1936 eine AOC-Zertifizierung.

Die jährliche Produktion beträgt 418.000 Hektoliter. Die Rebsorte der Appellation ist Melon de Bourgogne oder Muscadet. Die kristallinen Gesteine südöstlich von Nantes verleihen ihr mehr Finesse als die Gebiete mit Sedimentgesteinen. Es handelt sich um eine der frühreifsten Rebsorten Frankreichs. Die Weine der Appellation Muscadet Sèvre-et-Maine sind oft vollmundig und je nach Terroir gut lagerfähig. Unter den zahlreichen Erzeugern der Appellation sind insbesondere die Weine von Weingütern wie Domaine Pierre Luneau Papin, Domaine Brégéon, Domaine Joseph Landron, Domaine de l'Ecu oder Domaine de la Pépière hervorzuheben.

Der Muscadet Sèvre-et-Maine kann die Auszeichnung „Sur Lie” tragen: Zu Beginn des Jahrhunderts pflegten die Winzer aus Nantes das beste Fass der Ernte aufzubewahren, um damit große Familienfeiern zu begehen. Dieses „Hochzeitsfass” wurde ohne Abstich gelagert und verlieh den Weinen einen besonderen Charakter. Sie waren frischer im Geschmack und hatten ein volleres Bouquet. Der Muscadet Sèvre-et-Maine „Sur Lie” war geboren.